Für Sybille KrämerWir pumpen, sie saugt.
Mund-zu-Mund für hirntote Algorithmen.
Wir beatmen ein Leichensystem.
Schöne neue Arbeitswelt.
§ 1 Ihr fürchtet das Falsche.
Die KI-Debatte kaut auf einem Gummipferd und nennt das Sabbern Galopp.
Irgendwer raunt vom »Ende der Jobs« und alle hyperventilieren.
Als wäre das das Problem.
KI nimmt uns nicht die Arbeit, sie nimmt uns die Ausreden.
Statt dass endlich die Sektkorken knallen, weil uns diese ganze stumpfe Drecksarbeit abgenommen werden könnte, kriegen alle Schaum vorm Mund.
Jobs geben Takt, Status, das Gefühl, nicht komplett überflüssig zu sein.1 Erwerbsarbeit ist das Geländer, an dem wir uns entlanghangeln, damit niemandem auffällt, wie wacklig alles ist. Wenn dieses Geländer wegbricht, fühlt sich das nicht nach »weniger Arbeit« an, sondern nach: Ich weg. — Das ist die komplette Verwechslung von Leben und Lebenslauf.
Doppelt verdreht ist die KI-Panik: Erstens geht’s ums Einkommen, nicht um Arbeit. Zweitens multipliziert Technik die Pflichtzirkusnummern, sie lässt sie nicht verschwinden. Tatsächlich nimmt Technik nicht Arbeit, sondern konkrete Tätigkeiten weg (Wirkung) und ersetzt sie durch Nachweis.
Arbeit ist kein Bestand, den Technik abbaut.2 Sie ist ein Reflex, den Technik umleitet. Ein Dauerzucken, das sich selbst neue Knöpfe bastelt, um diese dann drücken zu können. Jede gelöste Aufgabe stemmt zwei schwerere nach. Und je mehr wir automatisieren, desto mehr Aufsicht entsteht — als hätte jede Lösung einen Parasiten im Gepäck.
Digitalisierung versprach Entschleunigung. Stattdessen sprintet Zeit im Shredder-Takt, weil wir jede freie Sekunde mit Compliance-Konfetti zuschütten.
Wir bauen Belege statt Welt. Geld gibt es gegen Zeitprostitution, und wenn die Stelle weg ist, bin ich sozial gelöscht. Nur wer bezahlt arbeitet, besitzt Würde und Bürgerrecht. Deshalb fühlt sich Jobverlust wie Exil an. Und deshalb darf Automatisierung meine Position nicht antasten, egal wie sinnlos sie ist. Sobald Technologie Luft verschafft, wird die Luft in neue Arbeit umgewandelt.
Hauptsache, es sieht nach Leistung aus.
§ 2 Nennt es nicht Arbeit.
Wir hantieren mit einem Begriff von Arbeit, der schon beim Aussprechen lügt. Im diskursiven Nebelmatsch haftet er wahllos, als wäre Spülwasser plötzlich Haute Cuisine. Zellatmung, Kunstinstallationen, Sitzblockaden landen im selben Topf. Eine milchige Brühe, in der halbgar gekochte Lebensentwürfe treiben.
Die Kategorie des Jobs hat die üblichen Unterscheidungen kassiert. Selbst kreative Berufe laufen unter »Arbeitsmarkt«, als wäre Weltbauen eine Sonderform von Zeitverkauf.
Job meint: Zeitverkauf zur Einkommenssicherung. — Ich verhökere Lebenszeit wie billigen Fusel, damit das Konto beatmet wird.
Arbeit meint: Bedürfnis nach Tätigkeit. — Ich muss irgendwas tun, sonst fräse ich mich durch die Tischplatte.
Arendt unterscheidet drei Formen menschlicher Tätigkeit.3
Labor (Herstellen) hält den Metabolismus am Laufen — zyklisch, verbrauchend, zum Heulen langweilig. Wir spülen Teller, damit sie eine halbe Stunde später wieder mit Pasta-Resten vollgeschmiert sind. Labor produziert nichts Dauerhaftes.
Work (Arbeiten) baut etwas Bleibendes: Tische, Mauern, Gesetze, Bücher. Klarer Anfang, klares Ende. Tisch steht, Skulptur glänzt, Hände kaputt, fertig. Work prägt der Natur einen menschlichen Entwurf auf.
Action (Handeln) vollzieht sich zwischen Menschen ohne Vermittler: sprechen, streiten, entscheiden, sich exponieren, Folgen erzeugen. Worte und Taten, durch die du dich festlegst. Was daraus entsteht, sind Geschichten und Beziehungen, die nicht rückzahlbar sind.
Hübsch war das nie. Nur klarer sortiert: Notwendigkeit im oikos, Freiheit in der polis.
§ 3 Der Job ist die Verkleidung.
Drei historische Brüche haben Arbeit zum Job verkümmern lassen:
Von Aufgabe zu Zeit.
Von Produkt zu Performance.
Von Vertrauen zu Audit.
In vorindustriellen Gesellschaften war Arbeit aufgabenorientiert. Ein Bauer, ein Schmied, ein Jäger arbeitete, bis die Aufgabe erfüllt war. Ernte, Hufeisen, Beute. Nicht die Uhr definierte den Tag, sondern die Anforderung. Es gab keinen Job, es gab Pflichten, Handwerke, Überlebenstätigkeiten.
Die Industrielle Revolution zerschlug diese Einheit, kippte Blut und Bedeutung in den Gully und schraubte der Arbeit eine Stechuhr ans Handgelenk.4 Arbeit wurde kommodifiziert, vom Produkt getrennt, stundenweise verkauft. Das fertige Hufeisen wurde bedeutungslos, zählbar war die verkaufte Stunde. Ein Arbeiter lieh dem Käufer seinen Puls. Innere Aktivität bitte abgeben. So entstand der Job als Mietvertrag über Körperwärme, bei dem Gehorsam als Zins läuft und jede Regung, die nicht messbar zuckt, als Betrugsversuch gilt.
Die neue Logik: profitorientierte Effizienz.
Zwei Jahrhunderte lang wanderte menschliche Anstrengung: vom Pflug in die Fabrik, von dort in Büros, in denen heute weniger als zwei Prozent überhaupt noch Boden berühren. Der Rest hackt Excel-Spalten statt Kartoffeln und wundert sich, dass die Ernteberichte schneller wachsen als die Ernten selbst.
Produktivität vernichtete keine Arbeit. Sie verlegte sie vom Feld zum Formular. Aber nicht in Dienstleistungen wie Pflege oder Lehre, sondern in Verwaltung und Management. Zwischen 1976 und 2018 wuchs die Zahl der Studierenden um 78 Prozent, die der Verwaltungskräfte um über zweihundert Prozent.5
Wo Marktdruck als Rückkopplung fehlt, wuchert Verwaltung am üppigsten (Bildung, Gesundheit). Computer sollten Arbeit vernichten, aber je leichter sich Dokumente und Kennzahlen erzeugen lassen, desto stärker steigt die Nachfrage nach Messung.
Metastasen sind Teil des Designs.
Wir haben die Parole »Technik spart Arbeit« ernst genommen und Institutionen gebaut, die aus jeder eingesparten Stunde vier neue Überwachungsjobs machen.
§ 4 Verwechselt nicht Überleben mit Weltbauen.
Wir haben die antike Hierarchie umgedreht.
Work und action werden rückwärts in labor gewürgt, jede Tätigkeit durch Produktivität, Versorgung und Konsum bewertet.
Was du sonst machst, interessiert niemanden.
Egal ob du Gedichte dengelst, Start-ups ausbrütest oder TikTok-Videos bastelst — alles gedreht durch den Rendite-Fleischwolf, bis nur noch handelsübliche Hackmasse übrig ist.
Das wird dann als Hochglanz-Mühsal verkauft.
Ein Softwareentwickler schreibt Code, der in sechs Monaten obsolet sein soll. Eine Grafikdesignerin entwirft ein digitales Werbemittel, das drei Sekunden betrachtet und dann verworfen wird. Das ist Füttern eines metabolischen Konsumkreislaufs. Echte Arbeit, sie fehlt. Was bleibt, ist zyklischer Output für die Aufmerksamkeits-Ökonomie. Labor gibt vor, Welt zu bauen, hält aber nur den Metabolismus von Konsum und Instandhaltung am Laufen.
Der Bullshit-Job bezahlt und beschäftigt, aber er liefert keine Wirkung. Wer Formulare prüft, die niemand liest, spürt das sofort. Der psychologische Vertrag der Beschäftigung zerbricht. Leiden heißt nicht Arbeitslosigkeit, sondern sinnlose Beschäftigung.
Dummerweise stört uns das gar nicht. Ein Job kann inhaltlich tot sein und trotzdem tragen. Als Stützkorsett fürs Ich.
Nimm ihn weg, und das Ich fällt durch.



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§ 5 Welt wird nachweisbar. Und dadurch leer.
Seit den 1980ern wurde Misstrauen zur Infrastruktur.6
Ich vertraue dir, aber beweis es bitte schriftlich.
Vertrauen in Fachleute wurde durch einen Prüf- und Kontrollapparat ersetzt. Ärzte, Akademiker, Ingenieure werden nicht an ihrer Arbeit gemessen, sondern ihrer Dokumentation. Das Unheimliche daran ist unsere Bereitschaft, Vernunft ans Verfahren zu vermieten. Hauptsache, es läuft. Die Organisation will nicht recht haben, sie optimiert nicht auf Wahrheit. Sie baut Audit-Fassaden.7
Die Welt wird nicht besser, wenn man sie besser dokumentiert. Organisationen protokollieren mittlerweile sogar das Protokollieren. Wer nicht unterzeichnet, dass er unterzeichnet hat, gilt als Compliance-Risiko. Die Wirklichkeit liegt im Koma, aber ihre Vitalwerte werden lückenlos erfasst.
Öffnest du eine Schublade, wirft das System zehn Akten hinterher. Ärzte verarzten heute vor allem PDFs. Was wächst, ist der Apparat, der uns zwingt, Wirksamkeit zu spielen und sie in Excel zu beweisen.
Wir dokumentieren zwanghaft, weil wir Angst haben. Vor Schuld, vor Kontrollverlust, vor willkürlicher Bestrafung, vor Bedeutungslosigkeit. Die Handlung ist real, aber sie fühlt sich nicht sicher an, also wird sie in Papier nachgespielt, bis der innere Alarm verstummt. German Angst flüstert: Wenn ich es nur oft genug belege, kann es nicht schiefgehen. Dokumentation ist Talisman, Omnipotenzdenken plus Ritual.
Freud nannte das »Ungeschehenmachen«: eine reinigende Zwangshandlung — Protokoll, Ticket, Screenshot, Sign-off —, nicht um zu arbeiten, sondern um unschuldig zu sein.8
Das deutsche Über-Ich will Beweise, keine Wirkung.
Nazis wirkten.
Wer wirkte, war Täter.
Wer dokumentiert, ist Opfer.
Also sind wir Opfer von Beruf, mit innerer Behörde im Befehlston.
Beweis, dass du es gemacht hast.
Beweis, dass du nicht faul bist.
Beweis, dass du kein Täter bist.
Wirkung ist unsichtbar. Belege sind sichtbar.
Deshalb gewinnen Belege.
Dokumentation sendet eine Botschaft an den imaginierten Zuschauer. Also wandert die Energie vom Realen ins Formale, weil Format machbar ist.
If it isn’t documented, it didn’t happen.
Je mehr Leute beteiligt sind, desto größer die Angst, am Ende der Depp zu sein. Dokumentation ist Haftungs-Klebstoff; sie verteilt Schuld. KI macht diese Rituale billiger, und billige Rituale werden immer exzessiv.
Jahrhunderte Bürokratie haben die perfekte Verwaltungsleiche gezüchtet. Je leerer die Tätigkeit, desto protokollwürdiger ihr Schaum. Wir halten den Betrieb auf der Intensivstation am Leben, der uns krank macht. Jeder Technologieschub erstickt in Dokumentation.
Entlastung wird zur Schlinge. Alt-Angst als Moralstück recycelt. Vorgetragen von Hofphilosophen mit Buchvertrag.9 Predigt ersetzt Diagnose und fragt nach der »richtigen Haltung«.
Fachkräfte dokumentieren Compliance, statt ihre Kernaufgabe auszuüben. Universitätsangehörige verbringen fast die Hälfte ihrer geförderten Forschungszeit mit Fördermittelverwaltung, nicht mit Forschung.10 Berichte werden zur ritualisierten Performance, die Legitimität vorgaukelt, egal was tatsächlich passiert. Wir schichten Dashboards wie Bahrtücher. Audit gibt vor, zu dezentralisieren, intensiviert aber zentrale Überwachung. Der Auditor wird zum Aufseher und zwingt Fachleute, die Logik der Kontrolle zu verinnerlichen.
Weil Geld nur fließt, wenn jemand beschäftigt wirkt, halten wir uns in einer Endlosschleife symbolisch-administrativer Klickgymnastik. Patienten am Tropf, gerade gesund genug, damit die nächste Abrechnung greift. Fortschritt schiebt Arbeit von notwendig zu überflüssig und verkauft Simulation als »Singularity«. Messbarkeit hat Wirksamkeit abgelöst wie Leichenschminke Vitalität.
Wer alles sagt,
verschleiert am gründlichsten
das Wesentliche.
§ 6 Bullshit ist kein Unfall.
Es ist ein Geschäftsmodell.11
Bullshit-Jobs entstehen, wenn Geld nur fließt, wenn du beschäftigt wirkst.
Beweis mir dein Recht auf Geld, nicht deinen Beitrag.
Bullshit-Jobs sind Rollen, die nichts verändern, außer dass sie belegen, dass jemand da war. Shit-Jobs (Reinigung, Abfallentsorgung) sind dreckig und notwendig. Bullshit-Jobs dagegen sind Funktion ohne Funktion, dass selbst die Beschäftigten ihre Existenz nicht rechtfertigen können.
Es gibt Arbeit, die Dinge verändert. Und es gibt Arbeit, die nur so tut als ob. Kontrolle kontrolliert Kontrolle, Papier belegt Papier. Würde man diese Geschwüre herausoperieren, bliebe die Welt voll funktionsfähig, aber plötzlich verdächtig leise.
»Flunkies« als Statusmöbel12, »Goons« als Druckbrigade13, »Duct Tapers« als Flickschuster14, »Box Tickers« als Häkchen-Setzer15, »Taskmasters« als Beschäftigungs-Erfinder16 — die Namen sind egal. Entscheidend ist: Diese Jobs existieren, weil das System Beweise frisst und Wirklichkeit auskotzt.17
Ich hatte einen Gründungscoach, der offen zugab, von Lebensmitteleinzelhandel, Getränkebranche und Co-Packern keine Ahnung zu haben, sich jedoch als zuständig für meinen Businessplan fühlte. Bezahlt aus öffentlichen Mitteln, die angeblich Innovation fördern.
Wenn solche Rollen als Arbeit gelten, ist es logisch, dass jede neue Technologie zuerst den Schaum füttert und erst zuletzt den Durst löscht.
Dass ich überhaupt noch klar genug bin, solche Sätze zu schreiben, verdanke ich keinem Start-up-Coach, sondern fünf Jahren Selbstversuch mit Pflanzenchemie nach pharmakoresistenter Epilepsie, die mich ökonomisch genau dort verortet hat, wo das System seine billigsten Körper rekrutiert. Von dort aus sieht man Dinge, die weiter oben unsichtbar bleiben.
Dabei empfinden Beschäftigte in objektiv essenziellen Rollen wie Müllentsorgung oder Fließbandarbeit stärkere Nutzlosigkeit als Personen in administrativen Schreibtischjobs. Das Gefühl der Sinnlosigkeit rührt selten daher, dass die Tätigkeit keinen Zweck erfüllt, sondern infolge von Entfremdung. Strikte Kontrollen, fehlende Mitbestimmung, toxische Arbeitskulturen.
In deutschen Krankenhäusern gibt es nicht bloß »Verwaltung«. Bürokratie sickert parasitär in jede klinische Tätigkeit. Ärzte verbringen im Schnitt drei Stunden pro Arbeitstag mit Dokumentation. Bei Pflegekräften ähnlich.18 Man bezahlt in Formularen und wundert sich über Personalmangel.
Drei Stunden pro Tag, nicht am Patienten, sondern am Nachweis.
Das Bullshit-Element braucht keinen eigenen Job, es frisst sich in die eigentliche Arbeit. Die Ärztin wird zur Teilzeit-Datenkraft. Rechnerisch könnten fast 60.000 ärztliche Vollkräfte und 116.000 Pflegekräfte freigesetzt werden, würde man nur die Dokumentation reduzieren, die niemand braucht.19
Aber das System giert nach Beweisen.
Bevor Geld Zeit kaufte, kaufte Arbeit Bindung.20 Schuld rein, Gegengabe raus. Arbeit war: Ich helfe dir jetzt, du hältst mich morgen. Die eigentliche Ökonomie ist unsichtbar: Loyalität gegen Sinnattrappe, Überstunden gegen Zugehörigkeit, Rückendeckung gegen Ruhe. — Alles, was Audits zählen, ohne es je zu verstehen.
Wenn unechte Arbeit dominiert, kollabiert das reziproke Gefüge. Der Bullshit-Job inszeniert einen Beitrag: Anwesenheit, Reports, Meetings. Das Büro-Äquivalent des rituellen Schweineopfers heißt »Folien-Deck«. Aber die Beteiligten spüren, dass darin keine Gabe steckt. Der Status fühlt sich hohl an. Der Kreislauf findet statt, aber er ist mechanisiert und innerlich leer.
Das bindet Menschen über Lohn und Loyalität ein, obwohl sie wissen, dass nichts Notwendiges geschieht. Sie produzieren Einbindung bei gleichzeitiger Farce.
§ 7 KI macht nichts leichter. Sie macht es nur kaputt.
»Alles ist Information, also ist alles modellierbar.«
Lautet das Heilsnarrativ.
(Es ist falsch.)
Datenberge sind nur Masse; Erkenntnis beginnt, wenn etwas darin brennt.
Was du erlebst, lässt sich nicht in Tokens zerlegen, weil es nicht nur Sprache ist.
Und was nicht nur Sprache ist, lässt sich weder modellieren noch exportieren.
KI wurde als Entlastung verkauft. Geliefert hat sie: mehr Verwaltung pro Minute Leben. Dabei vergessen viele, dass KI nicht autonom ist. Sie lebt von menschlicher Arbeit. »Ghost Work«21 nennt sich das unsichtbare Heer von On-Demand-Beschäftigten, die Daten labeln, Inhalte moderieren und algorithmische Fehler korrigieren, um die Illusion smarter Maschinen aufrechtzuerhalten.
Je fähiger KI-Systeme werden, desto mehr menschliche Verifikation benötigen sie — menschliche Drecksarbeit als Trainingslager für Maschinen. Um Modelle von OpenAI zu trainieren, müssen Heerscharen von Klickarbeitern Millionen von Modellantworten bewerten und an menschliche Präferenzen anpassen.
Die Bedingungen sind aufgabenbasiert, prekär, zermürbend. Content-Moderatoren filtern Gewalt, Missbrauch, missliebige Inhalte, damit die Nutzeroberfläche sauber bleibt. Diese Arbeit wird dem Endnutzer verborgen, damit die Automatisierung nach Magie aussieht. Die Arbeitenden werden zur biologischen Verarbeitungseinheit. Zuständig für die Leichenwäsche.
Der Großteil wird im Globalen Süden deponiert — nach Kenia, auf die Philippinen.22 Eine neue koloniale Arbeitsteilung der Datenextraktion. Arbeitskräfte dort sind schlechten Bedingungen und niedriger Entlohnung ausgesetzt, während sie Modelle trainieren, die andernorts Werte generieren. Menschen werden zu Filtern für Modelle, die anschließend so tun, als bräuchten sie unsere Körper nicht. Wir halten ein System am Leben, das uns gleichzeitig entzieht, was uns leben lässt.
»Prompt Engineering« ist jetzt übrigens eine Berufsbezeichnung. Die Rolle ist derzeit lukrativ, denn ihr fehlt klassisches Handwerk. Prompt-Ingenieure lernen, den internen Mechanismus des probabilistischen Modells durch Vibe-Checking und iteratives Ausprobieren zu steuern.
Die Jobbeschreibung liest sich wie Mittelalter-LARP: von der Meisterschaft über Werkzeuge hin zur Bedienung eines Systems, dessen Logik opak bleibt. Meisterschaft war früher Werkzeugbeherrschung. Heute ist es Orakelpflege. Ein Beruf, der darin besteht, eine Black Box anzubetteln.
Die mixt uns dann Vergangenheit zu Wahrscheinlichkeiten und nennt das Zukunft.23 Sogenannte »prädiktive KI« — Statistik auf LSD. Bayer stellte 2025 eine KI-gestützte Skill-Plattform hin: Beschäftigte sollten sich Projekte suchen und ihren Job selbst zusammenbauen.
Verkauft wird das als stärkenorientierte Emanzipation. In Wirklichkeit ist es »Internal Gig Economy«: Dauerbewerbung im eigenen Haus. Deine Kompetenzen werden katalogisiert, vakuumverpackt und in die interne Börse geschoben. Die HR-Abteilung nennt das »Talent-Circulation«. Organhandel bei lebendigem Leib, nur dass du die Eiswanne selbst zahlst und anschließend den OP-Bericht als Leistungsnachweis hochlädst.
Unser Lieblingsfehler: Fragmentierung beobachten und dann das Ende der Hierarchie behaupten. Das Gegenteil ist wahr. Wo Arbeit zerfällt, müssen Standards die Teile zusammenhalten, Algorithmen die Koordination übernehmen, Audits die Schnittstellen überwachen. Fragmentierung ist der Grund, warum Kontrolle überhaupt wiederkehrt. Nur eben als Score.
Macht wohnt nicht im Algorithmus, sondern bei seinen Betreibern: deshalb kuschelt KI mit Verwaltung. Für eine Pflegekraft heißt KI zusätzliche Dokumentationsschichten, die jede Minute am Bett in Formularsprache rückübersetzen. Systeme quantifizieren alles. Tools überwachen Tastenanschläge, Blickbewegungen, Stimmung. Der Kernbestandteil sinnstiftender Arbeit — Autonomie — erodiert.
KI macht dich messbar. Nicht besser.
Beobachtetwerden erhöht Wachsamkeit, kognitive Last und Stress.24
Zugleich intensiviert KI die Arbeit selbst, indem sie die leichten Teile (Terminplanung, E-Mails) eliminiert. Was bleibt, sind die kognitiv fordernden Aufgaben. Automatisiert werden die Pausen, nicht die Plackerei. Ergebnis ist Aufmerksamkeitszerfall und mentale Erschöpfung.
Anderthalb Minuten Fokus.
Dann das nächste Unterbrechen.25
KI kappt ein paar sichtbare Tentakel, damit im Hintergrund ganze Ranken aus Ersatzhandlungen wuchern wie Steroid fürs Hamsterrad. Arbeit wird zum Hologramm, wie wir gläubig auf die Pixel starren. Wir beatmen ein totes System, das uns aussaugt, damit es arbeiten kann. Automatisierung erlöst uns vom Machen, nicht vom Gemacht-Aussehen.
Effizienz ist der Trick, mit dem wir Zeit gewinnen, um sie anschließend professioneller zu verbrennen.26
Effizientere Dampfmaschinen verbrauchten mehr Kohle, nicht weniger.27 Hellere Lampen erhöhten den Energieverbrauch statt ihn zu senken. Computer sollten das papierlose Büro bringen, stattdessen röchelt der Drucker wie ein Kettenraucher im Sauerstoffzelt.28
Tools wie Slack, Zoom oder Sprachmodelle erzeugen mehr Kommunikation, mehr Entwürfe, mehr Überarbeitungen. Die Effizienz des Werkzeugs generiert Überschuss an Geröll, den Menschen verarbeiten müssen. Entlastung wird recycelt, bis Nichtstun quittierungspflichtig ist. Was ehedem zu teuer war zu messen, wird jetzt erfasst. Tools erzeugen Schichten von Compliance-Arbeit, die nichts bewirkt, aber die gewonnene Zeit wieder auffrisst.
Weil alles gemessen werden kann, muss alles gemessen werden. Eine Klasse von Menschen entsteht, deren Jobs von der Umständlichkeit des Messsystems abhängen. Eine Vereinfachung würde sie überflüssig machen. Der Job wird zur Umverteilungsmaschine nach oben.
Die kognitiven Kosten zeigen sich in der modernen Gemütslage. Kein Flow mehr. Keine Schöpfung. Stattdessen dauernder Kontextwechsel, Management von Benachrichtigungen, Überbrücken von Lücken zwischen inkompatiblen Tools.
Hinzu kommt die Überwachung. Arbeitsumgebungen, die das Denken zersetzen, weil der Algorithmus niemals wegschaut.29
§ 8 Säure auf die Schwächsten.
Wir leben in einer Ordnung, die weniger Arbeit so erquicklich findet wie Formalin im Frühstücksmüsli. Wenn Jobs aber schädlich werden, stellt sich die Frage, wie sich Einkommen von Beschäftigung entkoppeln lässt.
Das Universal Basic Income (UBI) verspricht bedingungslose Barauszahlung an alle Bürger. UBI gibt Arbeitenden die Macht zum Nein gegenüber Bullshit-Jobs und zwingt den Markt, die Jobqualität zu verbessern. Manche halten UBI für unfinanzierbar. Andere behaupten, ohne strukturelle Eingriffe wie Mietregulierung werde es abgeschöpft.
Universal Basic Services (UBS) fokussiert stattdessen auf die Dekommodifizierung lebensnotwendiger Güter: Transport, Internet, Wohnen, Nahrung.30 Statt Bargeld, das inflationiert, garantiert der Staat lebensnotwendige Dienste. Das senkt die Lebenshaltungskosten und reduziert Abhängigkeit.
Möglich wären Kombinationen.31
Die ewige Gehirnwäsche: Der Mensch sei von Natur aus faul. Wer Geld ohne Arbeit bekäme, würde aufhören zu arbeiten.
Daten widersprechen dem.
Das »Pilotprojekt Grundeinkommen« begleitete jahrelang Menschen, die monatlich 1.200 Euro erhielten. Arbeitsmarktverhalten: keine signifikante Änderung. Erwerbslosigkeit: kein statistisch signifikanter Unterschied zur Kontrollgruppe. Arbeitszeit: stabil bei durchschnittlich 40 Stunden pro Woche. Von Kollaps keine Spur.32 Die freigewordene Zeit floss in Freizeit und Bildung.
Weitere Belege liefern Gruppen, die ohne ökonomische Notwendigkeit arbeiten. Gefangene suchen Arbeit für Sinn und Status, obwohl sie nur Centbeträge verdienen. Rentner engagieren sich oft in intensiver Freiwilligenarbeit.
Das Bedürfnis nach Struktur, Aktivität, Gemeinsinn ist nicht identisch mit dem Bedürfnis nach Geld. Menschen wollen tätig und nützlich sein. Das ist anthropologisch verankert. Jedoch nicht als bezahlte Sklaverei.
Jäger-und-Sammler-Gesellschaften waren die ursprünglich wohlhabende Gesellschaft. Sie wollten wenig und befriedigten ihre Wünsche mit minimaler Arbeit. Akkumulation war Last, nicht Lebenszweck. Sie arbeiteten drei bis fünf Stunden am Tag, um Überlebensbedürfnisse zu decken.33
Knappheit ist ein moderne Erfindung, hervorgebracht durch unbegrenzte Wünsche. Die Industriegesellschaft produziert Mangel aus Fülle. Das Bedürfnis nach endloser Arbeit ist die Folge. Effizienzgewinne durch KI führen deshalb nicht zu Muße, weil die Energie in die Produktion sinnloser Produkte und Dienstleistungen fließt, statt Zeit freizusetzen.34
§ 9 Schluss mit dem Schwindel.
Wir werden die Arbeit nicht los.
Menschen halten Nichtstun nicht aus.35
Wenn keine echte Aufgabe da ist, erfinden wir eine — wie der Körper Fieber erfindet, um sich selbst zu beweisen, dass noch etwas passiert.
Sperr jemanden in eine Zelle, und er baut sich aus Staub und Minuten ein »Projekt«. Lass ein Kind fünf Minuten warten, und es produziert ein Universum aus Quatsch. Emeritierte Professoren retten dann halt den Vereinsvorsitz. Weder Rentner noch Lottogewinner noch Empfänger eines bedingungslosen Grundeinkommens stellen Aktivität ein. Sie verlagern sich von labor — erzwungener Notwendigkeit — zu freiwilliger Beteiligung.
Was heute wächst, ist nicht Arbeit, sondern ihre Simulation. Audit Society, Managerialismus und Effizienzfalle haben Arbeiten von der Produktion von Gebrauchswerten entkoppelt. Beschäftigung ist performativ geworden, um Gehälter zu rechtfertigen. Aktivität wird höher bewertet als Nutzen.
KI beschleunigt diese Drift, schafft Ghost Work und eine Unterklasse von Menschen, die menschliches Urteil zur Ware machen. Sie senkt die Kosten für Bürokratie und vergrößert dadurch die Administrationsflut. Sie fragmentiert Aufmerksamkeit, zerstört die menschliche Fähigkeit zu mehrstufigem Denken, überwacht von algorithmischen Panoptiken. Eine Gesellschaft von Arbeitern ohne Arbeit, in der die einzige Aktivität der Metabolismus von Daten ist.
Ohne weltbildende Kraft.
Arbeit überlebt uns alle, aber jede Sekunde, die wir dem KPI-Server entwenden und frei laufen lassen, ist ein lustvoller Kurzschluss im Machtkreis.
Reformen kann man outsourcen.
Sabotage bleibt Handarbeit.
Artificial intelligence does not abolish work; it shifts necessity into metrics and accelerates simulated labour.
Under audit-driven institutions, efficiency becomes oversight, inflating administrative and “bullshit” jobs while ghost work sustains the illusion of automation.
Income must be decoupled from employment to reclaim work and action beyond the theatre of the job.Marie Jahoda, »Work, employment, and unemployment: Values, theories, and approaches in social research«, in: American Psychologist, Vol. 36, Issue 2, 1981, 184—91; Dies., Paul F. Lazarsfeld, Hans Zeisel, Die Arbeitslosen von Marienthal. Ein soziographischer Versuch über die Wirkungen langandauernder Arbeitslosigkeit, Leipzig 1933.
David H. Autor, »Why Are There Still So Many Jobs? The History and Future of Workplace Automation«, in: Journal of Economic Perspectives, Vol. 29, No. 3, 30.07.2015, 3—30. — Der Autor belegt, dass Automation die Mehrzahl der Jobs bisher nicht vernichtet hat, und erklärt die Mechanik: Substitution, Komplementarität, Nachfrageeffekte.
Hannah Arendt, Vita activa oder Vom tätigen Leben, Stuttgart 1960; Dies., »Labor, Work, Action«, in: The American Scholar, Vol. 33, Issue 4, 1964, 513—24. — Die Unterscheidung ist alt, jede europäische Sprache kennt sie: laborare versus facere, travailler versus ouvrer. Labor trägt den Schmerz im Wort: Geburtswehen, Mühsal.
Edward P. Thompson, »Time, Work-Discipline, and Industrial Capitalism«, in: Past & Present, Vol. 38, Issue 1, Dezember 1967, 56—97.
Benjamin Ginsberg, The Fall of the Faculty: The Rise of the All-Administrative University and Why It Matters, Oxford 2011.
Michael Power, The Audit Society: Rituals of Verification, Oxford 1997.
Ders., »Making things auditable«, in: Accounting, Organizations and Society, Vol. 21, Issues 2—3, Februar—April 1996, 289—315.
Sigmund Freud, Hemmung, Symptom und Angst, Wien 1926.
Richard David Precht, Freiheit für alle. Das Ende der Arbeit wie wir sie kannten, München 2022.
Sara Rockwell, »The FDP Faculty Burden Survey«, in: Research Management Review, Vol. 16, Issue 2, 2009, 29—44.
David Graeber, Bullshit Jobs: A Theory, New York 2018.
Aura-Personal, das Vorgesetzte wichtig aussehen lässt. Assistenten ohne reale Aufgaben, Türöffner, Empfangspersonal in Büros ohne Besucher.
Berufsbelästiger — Konzernlobbyisten, Telefonverkäufer, manche Unternehmensjuristen. Sie existieren nur, weil andere Organisationen sie einsetzen. Aufrüstungswettlauf der Nötigung.
Systemflicker — Menschen, die Probleme beheben, die es bei vernünftiger Gestaltung nicht gäbe. Daten werden händisch zwischen inkompatiblen Systemen getragen; Airline-Personal beruhigt Passagiere, wenn der Algorithmus überbucht.
Schein-Nachweiser — Dokumentproduzenten, mit denen Organisationen behaupten, sie täten etwas, was sie nicht tun. Compliance für Vorschriften, die niemand lebt; Berichte für Leser, die nicht existieren.
Leerlauf-Manager — Mittleres Management, das Menschen beaufsichtigt, die keiner Aufsicht bedürfen. Oder Arbeit erfindet, um die eigene Rolle zu rechtfertigen.
Graeber, ebd.
In Deutschland entfallen 23 Prozent der Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung auf Bürokratie. Von jedem Beitrags-Euro fließen nur 77 Cent in tatsächliche Leistungen. Offiziell weist die GKV nur 5,4 Prozent Verwaltungskosten aus, tatsächlich sind es 15,6 Prozent. Mehr als doppelt so viel wie in der Industrie. Bei Krankenhausärzten gehen 37 Prozent der Arbeitszeit für Verwaltung drauf — Abrechnungsverfahren, Kodierung, Dokumentation. Laut Deutscher Krankenhausgesellschaft (DKG) beträgt der durchschnittliche tägliche Bürokratieaufwand bei Ärzten 2,9 Stunden, bei Pflegekräften 2,7 Stunden. 27,5 Milliarden Euro jährlich, direkt durch die GKV verursacht, für nichts.
— Oliver Scheel, Erik Thiry, Constance Schmidt-Rhode, Marc Berenbeck, Deutsches Gesundheitssystem auf dem Prüfstand — Kostenfalle Komplexität, Düsseldorf 2011; Karl Blum, Sabine Löffert, Aktuelle Bürokratiebelastung in den Krankenhäusern, Deutsches Krankenhausinstitut (DKI), Düsseldorf 2024.
Blum-Löffert, ebd.
Marcel Mauss, Die Gabe: Form und Funktion des Austauschs in archaischen Gesellschaften, Frankfurt am Main 1990[1925].
Mary L. Gray, Siddharth Suri, Ghost Work: How to Stop Silicon Valley from Building a New Global Underclass, Boston 2019.
Billy Perrigo, »Exclusive: OpenAI Used Kenyan Workers on Less Than $2 Per Hour to Make ChatGPT Less Toxic«, in: TIME, 18.01.2023.
Meredith Broussard, Artificial Unintelligence: How Computers Misunderstand the World, London 2018; Cathy O’Neil, Angriff der Algorithmen. Wie sie Wahlen manipulieren, Berufschancen zerstören und unsere Gesundheit gefährden, München 2017[2016].
Cornelius J. König, »Electronic Monitoring at Work«, in: Annual Review of Organizational Psychology and Organizational Behavior, 14.08.2024, Vol. 12, 321—42.
Ethan S. Bernstein, »The Transparency Paradox: A Role for Privacy in Organizational Learning and Operational Control«, in: Administrative Science Quarterly, Vol. 57, Issue 2, 2012, 181—216.
Gloria Mark, Attention Span: A Groundbreaking Way to Restore Balance, Happiness and Productivity, London 2023.
William Stanley Jevons, The Coal Question: An Inquiry concerning the Progress of the Nation, and the Probable Exhaustion of our Coal-mines, London 1866; Autor, ebd.
Michael D. Briscoe, »The paperless office twenty years later: Still a myth?«, in: Sustainability: Science, Practice and Policy, Vol. 18, Issue 1, 18.08.2022, 837—45.
Cal Newport, A World Without Email: Reimagining Work in an Age of Communication Overload, New York 2021.
Ian Gough, »Universal Basic Services: A Theoretical and Moral Framework«, in: The Political Quarterly, Vol. 90, Issue 3, 20.06.2019, 534—42.
Die Ironie dabei Das Regime verwaltet jeden Euro über Kennzahlen und Sanktionen, soll dann aber bedingungslos auszahlen. Auch UBI wird administriert, kontrolliert, auditiert. Bürokratie verschwindet nicht, weil das Geld »bedingungslos« heißt.
Sie operiert in einem System, das Einkommen an Beschäftigung und Status an Sichtbarkeit koppelt. Die Kopplungen lassen sich lockern, aber nicht auflösen.
DIW Berlin (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung): Pilotprojekt Grundeinkommen. Wissenschaftliche Begleitforschung und Ergebnisse des Zeitraums 2021—2024.
Marshall Sahlins, Stone Age Economics, Chicago 1972.
Realistisch ist nicht der große Sprung, sondern langsame Erosion. Inseln von Entkopplung, Lecks im System, Schlupflöcher für Menschen, die das Theater nicht mehr mitspielen. Realistisch ist: jede Stunde zurückholen, die das System nicht braucht, aber trotzdem frisst. Aus Notwehr.
Timothy D. Wilson, David A. Reinhard, Erin C. Westgate, et al., »Just think: The challenges of the disengaged mind«, in: Science, Vol. 345, No. 6192, 04.07.2014, 75—7.








